1.03 Architekturschaffen in der Weimarer Republik

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Die unsteten wirtschaftlichen Bedingungen wirkten sich selbstredend auch auf das Architekturschaffen in der Weimarer Republik aus: Bei sehr hohem Druck auf dem Wohnungsmarkt gab es gleichzeitig „wenig Arbeit“ für (Privat)Architekten1, da sich Architekten einerseits als Baukünstler verstanden und andererseits private Bauherren weniger Aufträge vergaben.2 Klein reflektierte diesen geringen Grad der Einbeziehung von Architekten hinsichtlich der Architekturqualität aktiv im Zusammenhang der Wohnungsfrage im Artikel Tagesfragen der Berliner Wohnungswirtschaft.3

Die Hinwendung von Architekten zur sozialen Frage der Wohnraumproduktion lässt sich ebenso wie die politische Neuausrichtung als einschneidend begreifen. In den 1840er-Jahren hatten Architekten derartige Bauaufgaben noch abgelehnt mit der Begründung, dass „eine solche Bauaufgabe zu wenig architektonisches Interesse biete.“4 Das Berufsbild begann zu dieser Zeit stark fragmentiert zu werden und klaffte auseinander in eine ästhetische, eine bautechnisch-praktische und eine soziale Komponente, die jeweils von anderen Berufsgruppen mit divergierenden Zielsetzungen vertreten wurde.5 Der Kampf um das Berufsprofil – also die Frage danach, woran und in welcher Form „der Architekt“ zu arbeiten hat – ist ein integraler Teil und (bis heute) andauernder Aushandlungsprozess, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den drängenden Fragen der Wohnraumversorgung aus ganz neuer Perspektive stellte und damit zuspitzte.6

Der neue Aufgabenbereich des Massenwohnungsbaus wird nach dem Krieg nur zögernd angenommen. Die Herausforderungen – gestalterischer Anspruch bei knappem finanziellem Spielraum – waren andere als bei den bisherigen konventionellen Bauaufgaben, die von Architekten für eine gehobene bürgerliche Schicht ausgeführt wurden. Es stellte sich die Frage, wie Architekten mit dem neu identifizierten sozialpolitischen Auftrag umgehen wollten.7 Im Laufe der 1920er-Jahre wird der (Vorläufer des sozialen) Wohnungsbau hingegen das Thema der Architektur dieser Zeit. Einerseits gegründet auf die Idee, dass jedem Menschen eine gute Wohnung zusteht – aber wohl auch eingebettet in eine opportunistische Grundhaltung: weil die Auftragslage es nicht anders erlaubte. Architekten besetzten eine neue Vermittlerrolle zwischen den sozialen Ansprüchen, die vom entstehenden Wohlfahrtsstaat formuliert wurden und den ökonomischen Sachzwängen der Knappheit der Zwischenkriegszeit. Die Beachtung der volkswirtschaftlichen Effizienz – sowohl was den Bauprozess, aber auch die Nutzung von Wohnraum betrifft – geht nahtlos einher mit neuen Entwurfsmethoden und der sich an industriellen Standards der Massenfertigung orientierenden neuen Ästhetik der Moderne.8

Eine neue gesellschaftliche Ordnung – Architekten als Sozialingenieure9

Diese Situation führt bei den deutschen Architekten zu unterschiedlichen Positionierungen und Zusammenschlüssen. Walter Gropius argumentierte 1919 im Gründungsmanifest für das Bauhaus für eine Rückbesinnung auf handwerkliche Praxis10, ähnlich verortete sich Heinrich Tessenow – beide wichtige Referenzpunkte für Klein.11 Es entstanden progressive Zusammenschlüsse wie der Ring, aber auch gegenläufige, konservative Architektenbünde wie der Block.12 Klein gehörte keinem dieser einflussreichen Zusammenschlüsse an.13

Unter den allgegenwärtigen Schlagworten „Licht, Luft und Sonne“ wurden neue hygienische Standards eingeführt und das Neue Bauen als Spiegel einer neuen Gesellschaft hielt Einzug. Die Architekten, die sich dem Neuen Bauen zuordnen lassen – darunter beispielsweise Ernst May, Bruno Taut, Hugo Häring, Martin Wagner und andere – richteten ihr Augenmerk auf die Massenproduktion von Wohnraum.14

Die bereits angedeutete Veränderung des beruflichen Selbstverständnisses zeigt sich auch in der Neuausrichtung im Sinne der Ration. Der Versuch, Architektur sozial auszurichten – quasi in gerechte Häppchen aufzuteilen – ist eng verknüpft mit der Vorstellung, dass Planungsprozesse wissenschaftlich untermauert und rechnerisch belegt werden sollten.15 So scheibt Ernst May16 in der Monatsschrift Das neue Frankfurt:

„Anstelle des mehr oder weniger gefühlsmäßigen Tastens muß das exakte Rechnen treten, selbstverständlich ein Rechnen, das auch die psychologischen Bedürfnisse des Menschen hinreichend berücksichtigt. Eine sorgfältige Erforschung der soziologischen und biologischen Grundlagen des menschlichen Wohnungsbaues wird zur Folge haben, daß wir den Menschen künftighin nicht mehr eine beliebige Wohnung zur Verfügung stellen, sondern daß wir für bestimmte Menschengruppen, geschichtet nach Kopfzahl und Wirtschaftskraft, das Wohnungsminimum fixieren und darauf hinarbeiten, einem jeden seine ‚Ration‘ Wohnung in möglichst vollkommener Weise zu beschaffen. Bauwissenschaft und Hygiene werden sich mit der Psychologie verbinden müssen, um die Wohnung zu schaffen, die technisch vollendet und dabei doch menschlich gestaltet ist.“17

Die Gesichtspunkte, die hier zusammengezogen wurden – die Rationalisierung der Planung, die Nutzung der Wohnung, das Motiv der bestmöglichen psychischen Erhaltung der Arbeitskraft und die Festschreibung der minimalen Reproduktionsbedingungen des Körpers – spiegeln sich im Topos der Klein(st)wohnung wider. Die komplexe kulturelle Praxis des Wohnens – die anscheinend unkontrolliert, ungeordnet vor sich ging – wird mit dem neu geschaffenen Superlativ zum quantifizierbaren Raumanspruch, den man hin zum Minimum auslotet.18

Auch Darstellung und Bildsprache in der Architektur werden dementsprechend an die Verwissenschaftlichung angepasst. Tabellen, Zahlenreihen und Vergleichsmaße gehören zum neuen Standardrepertoire der Darstellung in Artikeln und bei Wettbewerben.19 All diese Aspekte werden wir an späterer Stelle dieser Arbeit in Kleins Methode aufeinandertreffen sehen. Klein verschaltet Ideen der Rationalisierung und Funktionalität im Sinne des tayloristischen Scientific Managements direkt mit seiner Zeichenpraxis im Grundriss.

Der Prozess der Neuorientierung innerhalb der Architektur fand nicht nur in Deutschland, sondern im Austausch zwischen internationalen Akteur*innen statt. Die Architektur-Avantgarde in Deutschland war vernetzt, die gestalterischen Eliten sehnten sich nach der Moderne und schauten dabei auch ins Ausland. Von dieser Vernetzung zeugen sowohl die vielen Publikationen deutscher Architekten in internationalen Magazinen als auch das Stattfinden des Congrès Internationaux d’Architecture Moderne in Deutschland. 1929 fand in Frankfurt am Main die CIAM II unter dem Titel Die Wohnung für das Existenzminimum statt. Deutsche Architekten prägten den Diskurs um die Neudefinition des Wohnens mit dem Begriff des Existenzminimums. Auch Klein war mit einem Ausstellungsbeitrag vertreten. Erstmals wird das häusliche Leben als konkrete, relevante Aufgabe von internationalem Rang für moderne Architektur begriffen und daraus ein soziales Projekt inklusive einer Agenda abgeleitet. 20 Ernst May übernahm dabei als eine der wichtigsten Personen im deutschen Diskurs um Wohnraum den Vorsitz der CIAM II-Konferenz.Das Existenzminimum sollte die Voraussetzungen für ein menschenwürdiges und gesundes Leben schaffen. Darin eingeschlossen waren der Zugang zu Nahrung, Kleidung, medizinischer Versorgung sowie Wohnraum. Die Idee der Wohnung für das Existenzminimum zielte ursprünglich darauf ab, qualitativ hochwertige Wohnstandards zu erschwinglichen Preisen für Familien mit geringem Einkommen zu schaffen. Das Konzept trug dazu bei, neue Standards für die allgemeine Wohnungsproduktion zu definieren.

In ihrem Paper Reinterpreting Existenzminimum in Contemporary Affordable Housing Solutions arbeitet Sara Brysch fünf Maximen des Existenzminimums heraus, die auf ihrer kritischen Analyse von Primärquellen, die nach der CIAM II veröffentlicht wurden, basieren – auch Kleins Arbeiten finden sich darunter:21

1)      Innovation und Kosteneffizienz beim Bau, Rationalisierung der Produktion von Bauelementen (Corbusier & Jeanneret, 1930; Teige, 1932/2002)
2)      Mindestqualitätsstandards (AK-1927_Die Baugilde-9-22; May, 1930)
3)      Neugestaltung der häuslichen Struktur mit Fokus auf die Kernfamilie (Gropius, 1930; AK-1927_Die Baugilde-9-22)
4)      Beziehung zwischen Architektur und Stadt (Gropius, 1930; May, 1930)
5)      Gemeinschaftsbildung und soziale Einbindung (Gropius, 1930; May, 1930; Teige, 1932/2002)

Die Entwurfsprinzipien des Existensminimums nach Sara Brysch

Ein Grundprinzip, das sich hier besonders in Punkt 3 ablesen lässt und sich als roter Faden durch die Moderne zieht, ist der Aspekt des Ordnens. Zygmunt Baumann beschreibt die Moderne als eine Phase der Ambivalenz: Die neue säkulare Welt voller Chaos löst Sehnsüchte nach fassbaren, geordneten Strukturen aus.22 Architekt*innen schaffen diese Ordnung auf räumlicher Ebene, ohne dass es dazu ein staatliches Eingreifen bräuchte. Was dem Wohlfahrtsstaat entgegenkam, der mit der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum im Umkehrschluss auch eine Erwartungshaltung gegenüber seinen Bürger*innen hatte.23

Es galt nicht nur, die hygienischen Bedingungen zu verbessern, um die (produktive) Arbeitskraft des Einzelnen sicherzustellen – die Erinnerung an überbelegte Mietskasernen als Herd für Infektionskrankheiten und damit als Garant für Produktionsausfälle hinterließ Spuren –, sondern unter den Schlagworten Sittlichkeit, Sauberkeit und Geschlecht auch neue gesellschaftliche Normen zu etablieren.24 Hygienische Prämissen bleiben bis in die 1960er-Jahre hinein Ausgangspunkt für die Argumentation sozialer Ziele in der Architektur. Ziele, die nicht selten von moralischen Vorstellungen und Urteilen durchsetzt waren.25

Unter den Paradigmen der rationalen Planungsinstrumente und funktionalen Planung verbanden sich diese neuen, gesellschaftspolitischen Ideale zu neuen Wohntypologien. Die Hinwendung zum Existenzminimum galt nicht nur als Lösungsansatz für das drängende Problem der Wohnungsnot, sondern war auch eine sehr architektonische Antwort auf die Problemstellung. Die Optimierungsarbeit im Grundriss wurde „regelrecht als Selbstzweck betrachtet. Denn die Arbeit am Grundriss ließ sich als Funktion einer generellen gesellschaftlichen Rationalisierung interpretieren – und das verlieh der Beschäftigung mit der Mindestportionierung des Wohnraums große Legitimität.“26

Die Rationalisierung war argumentative Grundlage und Kompass für Architekturschaffende. Das Selbstverständnis des Architekten als Baukünstler, der sich ohne äußere Zwänge dem Schaffen hingab, wurde dabei erschüttert und entmystifiziert. Im Vergleich zu anderen Expert*innen (wie beispielsweise Ingenieuren) mussten sich Architekten neue Kompetenzen aneignen, um ihre Position zu verteidigen bzw. sich als neue Expert*innen zu positionieren. Auch aus dieser Perspektive folgt die Hinwendung zu wissenschaftlich-rationalen Tendenzen der Logik ihrer Zeit.27

Das eigentliche Ziel, kostengünstigen Wohnraum für Geringverdiener*innen herzustellen, verfehlte man aber und blieb weit hinter den ambitionierten Zielen zurück. Die Großwohnbauten mögen zwar ein architektonisch-ästhetischer Höhepunkt gewesen sein, konnten das Problem der Wohnungsnot aber nicht hinreichend lösen.28 Die Mieten lagen in Arbeiter*innenvierteln bei ca. 40% des Gehalts von mittleren Arbeiter*innen. Viele Familien, denen weniger Einkommen zur Verfügung stand, sahen sich daher gezwungen, Wohnraum zu teilen. Die neu errichteten Bauten kamen eher einer bürgerlichen Mittelschicht und weniger der Arbeiter*innenschaft zugute, für die die Wohnungen laut politischer Agenda bestimmt waren.29 Architekt*innen wollten zwar einen Beitrag zur Wohnungsfrage leisten, grundsätzlichere Fragen nach den Eigentumsverhältnissen wurde dabei allerdings nicht gestellt.30

Auch Klein hatte einen durch und durch realpolitischen Zugang zum Thema. Er stellte die strukturellen Gegebenheiten nicht infrage, sondern versuchte von Beginn seiner Auseinandersetzung mit Wohnungsgrundrissen an, das Maximum an Qualität aus seinen Grundrissen herauszuholen. Daran änderten auch die eingeschränkten Bedingungen zum Ende seines Schaffens in Deutschland nichts.

Sein erstes Wohnungsbauprojekt in Deutschland konnte Klein erst 1928 realisieren. Bis zum ersten Umsetzungserfolg publizierte er in der Zeitschrift Wasmuths Monatshefte für Baukunst und in der Bauwelt Wettbewerbsprojekte sowie die Bauten, die er zuvor in Russland errichtet hatte.31

Die Reichsforschungsgesellschaft

Dass sich Klein so intensiv der Studien- und Publikationsarbeit zuwandte, dürfte auch damit in Verbindung gestanden haben, dass es hier etwas zu tun gab – die Reichsforschungsgesellschaft stellte Geld für Forschung zur Verfügung. Die von Marie-Elisabeth Lüders initiierte Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen (RFG) war ein von 1927 bis 1931 wirkender Zusammenschluss aus Architekt*innen, Politiker*innen und Vertretern der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft mit dem Ziel, neue Erkenntnisse für den Wohnungsbau zu generieren. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Gründe führte zur Entstehung der Forschungsgesellschaft, die umfassende Forschungsbestrebungen vorantrieb und so, ob ihrer kurzen Wirkungsdauer, einen wesentlichen Einfluss entfaltete. Sowohl Aspekte der (unzureichenden) Produktivität und Rationalisierung am Bau, als auch neue Baumethoden wie der Stahlskelettbau oder der Bau mit Betonfertigteilen innerhalb des bereits beschriebenen schwerwiegenden Wohnungsmangels sowie die Wissensweitergabe und die Verknüpfung all dieser Themen mit der neuen sozialpolitischen Agenda der Weimarer Republik spielten eine Rolle.32

Die großen Namen der damaligen Architekturszene waren vertreten: Walter Gropius, Hugo Häring, Ernst May, Margarete Schütte-Lihotzky, Bruno und Max Taut und weitere bekannte Namen reihen sich ein. In der kurzen Zeit, in der die Forschungsgesellschaft aktiv war, arbeiteten die rund 500 Mitglieder in mehr als vierzig Ausschüssen.33 Die Typenlösungen für die Grundrissbildung standen dabei von Anfang an im Vordergrund.

Auch Alexander Klein war an den Arbeiten der RFG beteiligt und trug sowohl in Form von Ausschussarbeit, aber auch mit eigener Forschung unter dem Titel Grundrissbildung und die Raumgestaltung von Kleinwohnungen, neue Auswertungsmethoden bei.34 Nachdem das Bauen eng an staatliche Entscheidungen gebunden war, kam Architekt*innen, die Rollen in der öffentlichen Verwaltung besetzten, eine besondere Bedeutung zu – was auch auf Klein zutraf, der ab 1927 Baurat in Berlin war.35 Stöhner zeichnet Kleins Bedeutung innerhalb der RFG nach und bewertet Kleins Einfluss dabei allerdings als geringfügig, da die Grundrisssammlung, die als Ergebnis von der RFG herausgegeben wurde, seines Erachtens weit hinter den Ansätzen Kleins zurückblieb und in der Praxis keine positive Auswirkung zeigte.36

Im Rahmen der großen technischen Tagung der RFG im April 1929 hatte Klein allerdings die Chance, spezifischer über den Stand seiner Arbeit zu informieren. Klein konnte seine Arbeit an dieser Stelle bereits mit praktischen Anwendungsfällen unterfüttern. Für die Errichtung von 1000 Wohnungen in Bad Dürrenberg (Kreis Merseburg) hatte er sich gegen Walter Gropius durchgesetzt.37 Dennoch, wie Stöhner hervorhebt, kann sich Klein innerhalb der RFG nicht durchsetzen – seine Positionen erhalten keine Unterstützung, er scheint isoliert.

„Dies wäre sowohl auf die Abwehrhaltung seiner beruflichen Konkurrenten als auch auf seine eigene, auf Distanz abgestellte Grundhaltung zurückzuführen, denn Klein, der jüdische Immigrant, konnte sich keiner der einflussreichen Gruppierungen, wie sie z. B. die Architektenvereinigung ‚Der Ring‘ darstellte, zurechnen.“38

Klein zog sich aus der RFG noch vor dessen Auflösung zurück und forschte selbstständig an seinen eigenen Ansätzen weiter. Er plante die Herausgabe einer Enzyklopädie zum Wohnungswesen und Städtebau. Das Buch Einfamilienhaus – Südtyp, das 1934 erschien, blieb allerdings das einzige Buch der geplanten Reihe, das Klein publizierte.39

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Quellen

[1] Der Begriff „Privatarchitekt“ ist entliehen von Ricken, der den Begriff auf die Entstehung des kapitalistischen Baumarkts im 19. Jahrhundert zurückführt. Der Privatarchitekt arbeitet als freischaffender, unabhängiger Architekt für private Auftraggeber auf Honorarbasis. Zusammenschlüsse wie der Bund Deutscher Architekten BDA, gegründet 1903, also auch in dieser Periode, versuchen die Position genau dieser „Privatarchitekten“ zu schützen. Aus diesem Bestreben geht auch der Schutz der Berufsbezeichnung hervor. Ricken, 1977. S 88ff.
[2] Vgl. dazu Stöhner, 1976. S 19/29 sowie Ricken, 1977. S 115/124
[3] AK-1926_Städtebau-21-6
[4] Hegemann 1963. S 206
[5] Vgl. Ricken, 1977. S 102ff.
[6] Die Friktion der Ausrichtung zwischen technisch-wissenschaftlichem, sozialem oder künstlerischem Zugang zum Architekturberuf spiegelte sich auch in der Ausbildungsstruktur zwischen polytechnischen Schulen und Kunstakademien wider.
[7] Zimmermann, 1991. S 51.
[8] Kuchenbuch, 2010. S. 76
[9] Das Kapitel orientiert sich an der Arbeit des Historikers David Kuchenbuch, der unter dem Titel Geordnete Gemeinschaft – Architekten als Sozialingenieure. Deutschland und Schweden im 20. Jahrhundert eine umfassende historische Einordnung zum Thema vorgelegt hat.
[10] „Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! Denn es gibt keine ‚Kunst von Beruf‘. Es gibt keinen Wesensunterschied zwischen dem Künstler und dem Handwerker. Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers“ Gropius, 2001, S 4
[11] Klein brachte Tessenow Wertschätzung entgegen und orientierte sich auch bzgl. Kleinwohnungsbau bei ihm. Vgl. AK-1926_WMB-1-10, S.10, oder AK-1928_Probleme des Bauens. S 122 sowie Stöhner, 1976. S 93. Gegen Gropius setzt sich Klein im Wettbewerb um das Projekt in Bad Dürrenberg durch und folgt man der Herleitung Stöhners dazu, hat Gropius auch die Idee des Raumgruppengrundriss von Klein in einige seiner Projekte übernommen. Vgl. dazu Stöhner, 1976. S 217ff.
[12] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S. 96, sowie Ricken, 1977. S 121/125
[13] Vgl. Stöhner, 1976. S 153
[14] Vgl. Lueder, 2017. S 84
[15] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S. 76ff.
[16] Ernst Georg May (1886–1970), deutscher Architekt und Stadtplaner. Er wirkte von 1925–30 in Frankfurt am Main als verantwortlicher Planer für die Stadt unter dem Titel Siedlungsdezernent/Stadtrat. Er realisierte das auf 10 Jahre angelegte Wohnungsbauprogramm Neues Frankfurt, das der Denkwelt des Neuen Bauens zuzuschreiben ist und gilt als einer der wichtigsten Architekten im Bereich des Wohnungsbaus dieser Zeit. Er war Mitglied des Deutschen Werkbundes.
[17] May, 1929. S 210
[18] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S 76ff.
[19] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S 79
[20] Vgl. Korbi/Migotto, 2019. S 300
[21] Vgl. Brysch, 2019. S 329. Zur einfacheren Orientierung sind die Quellenverweise hier direkt in der Auflistung zugeordnet.
[22] Vgl. Baumann, 1991. S 11/16/21/97ff., Kuchenbuch, 2010. S 16
[23] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S. 89
[24] Eine genaue moralische Vorstellung zu diesen Themen lässt sich auch bei Klein wiederfinden, der daraus gestalterische Schlüsse ableitet. Vgl. hierzu AK-1928_Probleme des Bauens. S 122ff.
[25] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S. 84
[26] Kuchenbuch, 2010. S. 78
[27] Zimmermann, 1991. S 51 und Kuchenbuch, 2010. S. 886ff.
[28] Vgl. Schulz, 1993. S 43
[29] Vgl. Korbi/Migotto, 2019. S 300; Klein diagnostizierte den politisch Verantwortlichen hier fehlende Kompetenz und falsch formulierte Zielsetzungen. Er hielt die Mindestvorschriften für fehlgeleitet und fasst die Situation spitz wie folgt zusammen: „vielmehr ist der Gesetzgeber vermutlich davon ausgegangen, daß das Publikum gegen kleine Räume voreingenommen ist und noch immer als Ideal ‘die pompöse Aufmachung der Berliner Kurfürstendammwohnungen‘ betrachtet.“ AK-1926_Städtebau-21-6. S 93
[30] Vgl. Kuchenbuch, 2010. S 77
[31] Vgl. Lueder, 2017. 84, sowie die unter Primärequellen gelisteten Einträgen zu WMB/Bauwelt von 1926–1928. Werner Hegemann und Leo Adler, die als Herausgeber und Chefredakteur maßgeblich die Wasmuths Monatshefte für Baukunst mitbeeinflussten gaben Klein einen Sprachraum für seine Arbeit und drückten immer wieder ihre Wertschätzung gegenüber Kleins Arbeit aus.
[32] Vgl. Fleckner, 1993. S 153ff.
[33] Vgl. Stöhner, 1976. S 150.
[34] (Stöhner, 1976) Vgl. Ibid. S 151 sowie Fleckner, 1993. S 156.
[35] Baffa Rivolta/Rossari, 1975. 33 f.
[36] Stöhner, 1976. S 150 ff.
[37] (Stöhner, 1976) Vgl. Ibid. S 152 f.
[38] (Stöhner, 1976) Vgl. Ibid. S 153[39] Vgl. Stöhner, 1976. S A26

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